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Expansive Zentralbanken : Die Kraft Kehrt Zurük

30 April 2019

Die Zentralbanken standen auch im März wieder im Vordergrund: Zu Monatsbeginn fand die EZBSitzung statt, auf die etwas später die der Fed folgte. Angesichts der Wirkung, die die dort getroffenen Entscheidungen auf alle Anlageklassen haben, lohnt es sich, einige Aspekte genauer zu betrachten:

Die EZB hat bei zahlreichen Themen einen extrem expansiven Kurs eingenommen:

  • Änderung der „Forward Guidance“ mit dem Versprechen, die Leitzinsen vor Ende 2019 nicht anzuheben (vs. zuvor: Sommer 2019);
  • Einführung einer neuen TLTRO-Serie ab September mit einer Laufzeit von jeweils zwei Jahren;
  • unerwartet hoher Rückgang der Wachstums- und Inflationsprognosen.

    Erwähnenswert ist auch das nach der Sitzung von Draghi angesprochene „Tiering“-System, dessen
    Umsetzung der EZB eine erneute Senkung der Leitzinsen ermöglichen könnte.

Die US-Notenbank zeigte sich gemessen an den Markterwartungen noch expansiver als die EZB:

  • Beendigung des Bilanzabbaus im Oktober 2019;
  • Rückgang der durchschnittlichen Prognosen der Fed-Mitglieder, die bis Ende 2020 nur noch von einer einzigen Zinserhöhung ausgehen, während es zuvor drei waren;
  • Rückgang der Wachstumsprognosen für 2019 von zuvor 2,3 auf 2,1 Prozent.

Überraschend sind diese Fed-Beschlüsse angesichts der derzeitigen US-Konjunktur, die sich seit September kaum verändert hat, die Botschaft der Fed sich allerdings deutlich.

Wenn man die Entwicklung des Finanzumfelds (und der Aktienmärkte) in diesem Zeitraum analysiert, überraschen die Entscheidungen jedoch weniger. Dennoch fragen wir uns, ob ein derart großer Schritt bei der letzten Sitzung erforderlich war, obwohl das Finanzumfeld seit Jahresbeginn freundlicher wird.

Das globale Umfeld zeigt im Laufe der letzten Wochen Verbesserungstendenzen. Aus China kamen beruhigende Zahlen, was mit den vor mehreren Monaten eingeleiteten umfangreichen fiskalischen, haushalts- und geldpolitischen Anreizen in Einklang steht. Dieser Aufwärtstrend dürfte sich fortsetzen. Der Euroraum scheint sich zu stabilisieren – trotz der anhaltenden Belastung, die der deutsche Automobilsektor auf den gesamten Wirtschaftsraum ausübt. Dennoch sind wir der Meinung, dass die abwärts gerichteten Wachstumskorrekturen im Euroraum überwunden sind.

Welche Strategie ist in diesem Umfeld angebracht? Angesichts einer Stabilisation des Wachstums, eines schwachen Inflationsrisikos und extrem expansiv auftretender Zentralbanken ist die Lage für alle verzinslichen Anlagen insgesamt recht vorteilhaft. Darüber hinaus sollte diese Situation auch Aktienanlagen begünstigen, sofern die exogenen Risiken unter Kontrolle bleiben. Angesichts des starken Rückgangs der Renditen bei risikolosen Assets und der Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage könnten wir in den kommenden Wochen einen leichten Anstieg in diesen Anlagen verzeichnen.

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