Views and Ideas

Was Aktien betrifft, so sind die Investoren vorsichtig

27.03.2018

Das Jahr 2018 hatte in einem Umfeld ohne bedeutende Erschütterungen gut begonnen und knüpfte an ein gutes Jahr 2017 an.. Wir erwarteten steigende Aktienmärkte - begleitet von gleichzeitigem weltweitem Wachstum. Eine solche Entwicklung hätte sich positiv auf die Tätigkeiten und Gewinne der Unternehmen ausgewirkt und zu einem Anstieg des Gewinns pro Aktie um rund 10 % geführt.

Bis zum 26. Januar zeigten die Aktienmärkte in der Tat anhaltende Zuwächse und wurden kaum von den steigenden Zinsen und des Euro-Dollar Wechselkurs beeinflusst. Dieser Zeitpunkt markiert einen signifikanten Stimmungsumschwung mit einer Aktienmarktkorrektur von rund 10%. Die europäischen Zinsen sind zwar unverändert geblieben (1,01 % auf 10-jährige OAT-Anleihen Ende Februar), doch die Äußerungen des neuen FED-Vorsitzenden Jerome Powell, lassen für 2018 mehrere Zinserhöhungen erwarten und der Anstieg der 10-jährigen US-Anleihen (T-Bonds US, +0,15 Bp. über 1 Monat auf 2,87 % für das Zehnjahrespapier) zog die Aufmerksamkeit auf sich. Die Märkte reagierten auf diese Strategieänderung mit einem drastischen Anstieg der Volatilität, die durch technische Faktoren noch verstärkt wurde. Die Kombination aus steigenden Zinsen und zunehmender Volatilität zog natürlich höhere Abzinsungssätze auf künftige Gewinne und damit eine Korrektur nach sich.

Heute scheinen die Märkte die Strategieänderung verarbeitet zu haben, aber trotz einer leichten Erholung nach der ersten Februarwoche bleiben die Anleger zurückhaltend. Es stimmt, dass weiterhin Spannungen und Unsicherheiten bezüglich der Zinsen bestehen, die möglicherweise zu einer höheren Inflation führen könnten. Ebenso zutreffend ist, dass die Frühindikatoren des Wirtschaftswachstums seit einigen Tagen stagnieren, dies allerdings auf einem erhöhten Niveau, das für das Gesamtjahr immer noch einem weltweiten Wachstum von über 4 % entspricht. Die für 2017 veröffentlichten Geschäftszahlen weisen eine positive Tendenz auf. Zum Börsenschluss am 1. März hatten 76 % der Unternehmen des Stoxx 600 und 97 % der Gesellschaften des S&P500 ihre Ergebnisse bekanntgegeben. Die Geschäftszahlen übertrafen mehrheitlich die Erwartungen, was auch für die Nettogewinne auf beiden Seiten des Atlantiks galt. In Europa sind die Ergebnisse nach einem gedämpften Saisonbeginn besser geworden, sodass die positiven Überraschungen jetzt in etwa mit denen des 4. Quartals 2016 vergleichbar sind. Dafür sind die von den Unternehmen formulierten Erwartungen niedriger als die Zielvorgaben aus den vergangenen Quartalen (30 % blieben hinter den Erwartungen zurück vgl. mit beispielsweise 11 % im 2. Quartal 2017). In diesem von Angst vor inflationären Spannungen und dicht getakteten Ergebnisveröffentlichungen geprägten Umfeld verzeichneten die zinsempfindlichen Sektoren (mit langer Duration) im Februar einen Rückgang.

Die Vorsicht der Anleger wird auch durch das Wiederaufleben politischer Spannungen
– hervorgerufen insbesondere durch Präsident Trump – bestärkt. Dies bestätigt, dass eine künftige Anhebung der Zollschranken den Welthandel belasten könnte. Dieses Risiko für die Handelsabkommen, auf das wir bereits hingewiesen hatten, ist nun sehr aktuell geworden. Die angekündigten Schritte dürften nur Stahl- und Aluminiumimporte (mit einigen Ausnahmen) betreffen und könnten ab Ende März umgesetzt werden. Doch der Vorstoß von Präsident Trump in Kombination mit dem jüngst erfolgten Rücktritt seines Wirtschaftsberaters im Weißen Haus, Gary Cohn, lassen eine mögliche Verschärfung der Bedingungen in den Handelsbeziehungen zu den USA sowie der Handels-, Finanz- und Wettbewerbsbeziehung zu China erwarten. Der Rücktritt wird das Risiko erhöhen und Druck auf die Aktienmärkte, den US-Dollar und den Yen sowie schließlich auf asiatische Aktien ausüben.

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