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Veritas Passt Perfekt zu uns

05.06.2019

Ende vergangenen Jahres übernahm La Française die Veritas-Gruppe mit ihren Standorten Frankfurt und Hamburg. Im Interview verrät Patrick Rivière, der Chef des Pariser Asset Managers, was ihn zu diesem Kauf bewogen hat, welche Pläne er in Deutschland verfolgt – und was sich bei Veritas nun ändern wird.

Im „Mainbuilding“ an der Taunus-anlage 18 in Frankfurt weist nichts mehr darauf hin, dass hier vor Kurzem noch die Veritas Investment GmbH ihren Sitz hatte. Klingelschild, Briefkas ten, sogar das Logo im Aufzug – alles ausgetauscht. Seit März heißt die Gesellschaft nun La Française Asset Management GmbH. Die Umfirmierung wurde möglich, nachdem auch die Bafin die Übernahme von Veritas durch La Fran çaise genehmigt hatte. Der Pariser Asset Manager, der zur genossenschaftlichen Finanzgruppe Crédit Mutuel Nord Europe gehört, verwaltet mit etwa 640 Mitarbeitern weltweit rund 66 Milliarden Euro. Knapp die Hälfte davon steckt in klassischen Wertpapierfonds, gut 19 Milliarden entfallen auf Immobilieninvestments. Hinzu kommen hedgefondsähnliche Strategien und Private-Equity- Finanzierungen mit zusammen rund 15 Milliarden Euro. FONDS professionell traf Konzernchef Patrick Rivière im ehemaligen
Veritas-Büro zum Interview.

Herr Rivière, La Française hat Ende vergangenen Jahres die Veritas-Gruppe erworben. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Patrick Rivière: Dazu muss ich etwas ausholen. La Française war lange Zeit ein sehr französisches Unternehmen. Wir haben erst vor sieben Jahren begonnen, unser Geschäft zu internationalisieren, sowohl mit Blick auf das Investment Management als auch auf die Kundschaft. Nur zwei Beispiele: Wir haben mittlerweile ein Team in Hongkong, das asiatische Anlagen für uns managt, und Vertriebskollegen in Südkorea. Wir sind beispielsweise recht erfolgreich darin, europäische Immo - bilien an asiatische Kunden zu vermarkten. In Europa sind wir in inzwischen neun Ländern aktiv. Der deutsche Markt ist allein aufgrund seiner Größe sehr interessant, weist allerdings einige Besonderheiten auf. Anders als in ande - ren Ländern sind hier alle Kundengruppen relevant, angefangen bei den Versicherern und Pensionsfonds über die Banken bis hin zu unabhängigen Beratern. Der Markt ist außerdem sehr dezentral organisiert. Wenn ein Asset Manager in Frankreich auf Roadshow geht, ist klar, dass er nach Paris muss. In Deutschland ist diese Frage nicht so einfach zu entscheiden. Um hier erfolgreich zu sein, ist einhoher Ressourceneinsatz nötig. Hinzu kommt, dass der Markt recht abgeschottet ist: 70 Prozent des Kuchens entfallen auf die vier großen Anbieter. In Deutschland gibt es vielleicht rund 30 ernstzunehmende Investmentboutiquen – in Frankreich sind es mehr als 600. Wegen all dieser Besonderheiten war uns schon früh klar: Wenn wir in Deutschland wirklich vorankommen möchten, ist eine Akquisition der beste Weg. Als uns die Veritas-Gruppe angeboten wurde, war das eine gute Gelegenheit, die wir gern genutzt haben.

Hatten Sie sich zuvor andere Übernahmekandidaten angeschaut?
Wir haben mehr als zwei Jahre nach möglichen Übernahmezielen gesucht. Es gab einigeGespräche, mehr nicht. Bei nur 30 Boutiquen ist das auch nicht überraschend (lacht). Veritas passt perfekt zu uns. Bis dato waren wir nur mit einem Immo - bilienteam und einer kleinen Vertriebs - einheit in Deutschland präsent, nun haben wir eine komplette Infrastruktur hier, mit eigenem Investmentteam, Vertrieb und Marketing – alles sehr spezifisch auf den deutschen Markt ausgerichtet. Es gibt quasi keine Überschneidungen mit unserem bisherigen Geschäft. Deutschland ist nun nach Frankreich unser größter Markt, in Summe beschäftigen wir fast 50 Mitarbeiter in Frankfurt und Hamburg.

Wo Sie gerade Frankfurt und Hamburg erwähnen: Veritas ist kein ganz einfaches Gebilde. Veritas Investment in Frankfurt hat sich auf Retailprodukte spezialisiert, Veritas Institutional in Hamburg auf institutionelle Kunden. Hat Sie diese Komplexität nicht abgeschreckt?

Auf den ersten Blick wirkt das Konstrukt zwar nicht ganz einfach – zwei Gesellschaften in unterschiedlichen Städten, zwei verschiedene Zielgruppen. Aber unseren Bedürfnissen kam diese Aufstellung sehr entgegen, weil wir uns in beiden Bereichen verstärken wollten. Veritas Institutional hat sich auf quantitative Multi-Asset-Lösungen mit einem ausgefeilten Risikomanagement spezialisiert. Diese Expertise fehlte uns bislang, sie ergänzt unser Geschäft hervorragend. Bei Veritas Institutional wird sich daher kaum etwas ändern, die Kollegen in Hamburg sollen ihren bisherigen Fokus genau so beibehalten. Neu wird nur sein, dass wir dieses Know-how in andere Länder exportieren. Wir arbeiten gerade daran, die
Multi-Asset-Expertise aus Hamburg weltweit zugänglich zu machen. So dient die Übernahme nicht nur dazu, Kunden in Deutschland zu akquirieren, sondern sie hilft uns auch dabei, Mandate anderswo zu gewinnen. Der Frankfurter Standort dagegen wird vollständig in La Française integriert. Wir werden einige unserer französischen und Luxemburger Fonds auch hier in Deutschland vertreiben. Umgekehrt möchten wir einzelne Veritas-Fonds auch international anbieten. Ich denke da beispielsweise an den Ve-RI Listed Infrastructure. Dieser Aktienfonds passt gut zur Sachwertexpertise von La Française.

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