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Übergangsphase Im Automobilsektor

25.03.2019

Der Februar 2019 ist erneut ein positiver Monat für weltweite Aktien. Die Entwicklung der großen Aktienindizes seit Beginn dieses Jahres liegt sogar in der Größenordnung von 11 % bis 12 %. Der Anstieg ist homogen und hebt die Korrektur vom Jahresende 2018 quasi auf. Zurückzuführen lässt er sich darauf, dass die Anleger in der rückläufigen Phase Ende 2018 aktiv eine Unterinvestition eingerichtet hatten, die sie bis jetzt noch halten.

Tatsächlich ist die akute Situation vom Dezember 2018, die die Weltwirtschaft und den globalen Handel gefährdete, jedoch überwunden. Mögliche Fristverlängerungen (für den Brexit und die Verhandlungen zwischen den USA und China) sowie die nachgiebigere Haltung der Zentralbanken unterstützen die Märkte. Die Frage ist nun, ob das Risiko besteht, dass die unterinvestierten Anleger jetzt aufgrund der positiven Entwicklung zurück an den Markt drängen.  

Wir halten dieses Risiko für gering: Die Entspannung in Bezug auf geopolitische Fragen ist am Markt eingepreist. Die Ergebnissaison des Jahres 2018 bestätigt die Eintrübung der Wachstumserwartungen und wurde noch nicht in die Konsensschätzung aufgenommen. Schließlich dürfte sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld vor Beginn des dritten Quartals nicht verbessern.

Da er zu Beginn des Jahres 2018 einen historischen Höchststand erreichte, an den sich ein Rückgang um 25 % anschloss, ist der Automobilsektor ein interessantes Beispiel, um das Verhalten des Marktes im Allgemeinen zu illustrieren.

Diese Situation bestimmte den Sektor seit Anfang 2018. Nach einem Tiefstand (Anfang 2009) profitierte der Automobilbereich von einem Wachstum von fast 12 % pro Jahr, das durch eine Margenverbesserung unterstützt wurde. Diese war auf ein günstiges Kreditumfeld, Kostendeflation, Unterinvestition und einen positiven Verschiebungseffekt zugunsten Europas zurückzuführen. Das verbesserte Kreditumfeld, das durch expansive Geldpolitik der Zentralbanken bedingt war, räumte der Automobilindustrie einen höheren Preisgestaltungsspielraum ein, was einen positiven Effekt von 2 % bis 3 % hatte. In Kombination mit der schwachen Inflation konnte der Automobilsektor seine Margen auf historische Höchststände steigern.

Im Jahr 2018 war dann mit einem Minus von 20 % einer der stärksten Rückgänge seit der Finanzkrise zu verzeichnen. Die Entwicklung der europäischen Automobilbauer litt unter dem drohenden Handelskrieg (Gefahr eines Anstiegs der Zölle auf europäische Importe in die USA um 2,5 % bis 25 %) mit geschätzten Auswirkungen auf die Ergebnisse europäischer Hersteller in der Größenordnung von 1,7 bis 2,5 Mrd. Euro. Ebenfalls von Bedeutung war die Einführung des neuen Abgastests WLTP. Diese neuen Vorschriften sehen CO2-Zielemissionen von 95 g/km bis 2021 und 75 g/km bis 2025/30 vor und beinhalten bei Verstößen die Möglichkeit von Strafzahlungen von 95 Euro pro Gramm CO2Überschreitung. Die Abkühlung in China und der Rückgang der Margen und Cashflows (die in einigen Fällen die Dividenden nicht mehr abdecken), vor allem aber die strukturelle Umstellung, etwa auf Elektromobilität, belasten die Automobilindustrie.

Seit dem Anfang 2019 erreichten Tiefstand partizipierte der europäische Automobilsektor in vollem Umfang von der Markterholung und übertraf den globalen Index um fast 3 %. Die attraktiven Bewertungen und die Ergebnisse im Jahr 2018, die im Schnitt über den Erwartungen lagen, unterstützten den Anstieg, doch die Veröffentlichungen zeigten ein uneinheitliches Bild. Die Unternehmen des Sektors erwarten für 2019 ein unsicheres und volatiles Umfeld. Vor diesem Hintergrund sind die PremiumHersteller mit hohem Preisgestaltungsspielraum besser aufgestellt als Akteure auf dem Massenmarkt, deren Finanzierungsmargen bereits schrumpfen, was auf eine Schwächung ihrer Preismacht hindeutet. Die strukturelle Umstellung, die für den Elektrobereich bekannt gegebenen Partnerschaften und die möglichen Konsolidierungen innerhalb des Sektors erfordern eine noch sorgfältigere Auswahl.
 

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