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Steigende Märkte in Einem Feindlichen Umfeld

28.02.2019

Deutliche Erholung der Aktien nach einem schmerzhaften Jahresende! Seit dem Tiefstand am 24. Dezember 2018 verzeichnete der US-Markt (S&P 500) einen Anstieg um fast 17 Prozent. Die europäischen Märkte (Stoxx 600 bzw. Eurostoxx 300), sowie die Märkte der Schwellenländer zogen um rund 9 Prozent an. Der S&P 500 liegt nur noch 7 Prozent unter seinem im vergangenen September erreichten Höchststand (2.930,75 Punkte).

Diese Erholung hat jedoch in einem widersprüchlichen bis feindlichen Umfeld stattgefunden, was annehmen lässt, die Korrektur des vierten Quartals 2018 sei übertrieben gewesen. In der Tat bleiben die Bedingungen, auch über die Gewinnwarnung von Apple hinaus (-9,7 Prozent am 3.1.), schwierig:

1. Die Weltwirtschaft trübt sich ein, und zwar nicht nur in Europa, sondern auch in den USA (auch wenn der „Shutdown“ der US-Behörden die Erstellung der Statistiken begrenzt hat) – eine Tendenz, die sich an den aktuell verfügbaren Frühindikatoren ablesen lässt.

2. Die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Unternehmensgewinne wurden nach unten korrigiert. Sie haben sich annähernd halbiert, da sie für die Gesamtheit der Industriestaaten von einer Größenordnung von +10 Prozent für 2019 auf +5 Prozent gesunken sind.

3. Die politischen Risiken gefährden die wirtschaftliche Aktivität und den Welthandel nach wie vor – egal, ob man dabei an den Ausgang des Brexit, den politischen Zustand der Europäischen Union im Vorfeld der Wahlen oder die Wirtschaftsverhandlungen zwischen China und den USA denkt.  

Die Markterholung zu Beginn dieses Jahres wurde – zumindest technisch – durch eine erneut konziliante Haltung der US-Zentralbank und die Rede ihres Präsidenten Jay Powell am 4. Januar ausgelöst. Dieser hob die niedrige Inflation hervor und betonte den Willen der Fed, ihre Geldpolitik „schnell und flexibel“ anzupassen. Darüber hinaus ist zu vermerken, dass die politischen Spannungen durch den Rückgang der Marktkurse weitgehend eingepreist waren und dass die Verhandlungen zwischen der chinesischen und der US-Regierung eine „konstruktivere“ Phase erreicht haben.

Wenn man die Schwankungen in Europa seit Jahresbeginn genauer betrachtet, stellt man Folgendes fest: Rohstoffe und Öl erholen sich nach den Exzessen am Jahresende 2018; die Zinssätze sinken und ermöglichen insbesondere im Immobiliensektor eine gute Entwicklung (+10,7 Prozent); die zyklischen Sektoren kommen wieder in Fahrt, seien es Rohstoffe (+12,4 Prozent), Automobile (+11,6 Prozent) oder Industriewerte (+7,7 Prozent); der Einzelhandel (+11,3 Prozent) erholt sich nach seinem Einbruch im Dezember (-8 Prozent) und im Anschluss an ermutigende Zahlen aus dem Weihnachtsgeschäft. Im Gegenzug entwickeln sich defensive Titel unterdurchschnittlich und die Telekommunikation sinkt sogar nach der starken Outperformance der vorangegangenen drei Monate um 2,4 Prozent. 

Die Breite der Erholung im Januar, die viele Anleger überrascht hat, lässt nicht auf einen Trend für die kommenden Monate schließen. Wir bleiben für das Gesamtjahr bei unserer Einschätzung eines volatilen Marktes ohne klaren Trend. Die Berichtssaison 2018 hat begonnen. Auch wenn widersprüchliche Ergebnisse zu verzeichnen sind, fallen die Reaktionen nicht so heftig aus wie am Jahresende, was belegt, dass die Märkte zu jenem Zeitpunkt übermäßigem Pessimismus bzw. geradezu einer Panik erlegen waren.

Vor dem Hintergrund einer Konjunkturabkühlung bevorzugen wir auf diesen unsteten Märkten die Wachstumszellen der Branchen Technologie, digitale Wirtschaft und Konsum sowie die langfristigen Trends in Bezug auf die Umstellung der Wirtschaft auf Elektroantrieb, die Senkung der Energieintensivität und den Abbau von CO2-Emissionen. Gleichzeitig beschränken wir das Portfolio-Engagement im Anschluss an die Erholung, da den Aktienmärkten der Treibstoff ausgehen könnte, um ihren kraftvollen, dynamischen Aufschwung fortzusetzen

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