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Das Politische Risiko Lässt Nach...

21.03.2019

Der Februar präsentierte sich vergleichsweise ruhig und ermöglichte eine Fortsetzung der im Januar beobachteten Erholung: Die Aktienmärkte zogen an, die Renditen auf Staatsanleihen stiegen leicht und die Schuldtitelmärkte zeigten sich deutlich gestärkt.

In den USA überraschte das Wachstum des vierten Quartals mit einem Plus von 2,6 % gegenüber dem Vorquartal positiv – obwohl der Einzelhandelsumsatz im Dezember mit -1,2 % den stärksten Rückgang seit zehn Jahren verzeichnete. Derzeit deuten die Indikatoren dank einer soliden Industrieproduktion und eines Anstiegs des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor auf eine leichte Erholung im ersten Quartal hin.

Auch die Zahlen für den Euroraum lassen eine leichte Erholung erkennen: Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor und der Gesamtindex erreichten 52,8 bzw. 51,9 Zähler. Deutet sich eine Umkehr des seit einem Jahr herrschenden rückläufigen Trends an? Auch wenn es noch zu früh ist, um Schlussfolgerungen zu ziehen, scheint die Talsohle der europäischen Konjunktur durchschritten, was teilweise auf die Konjunkturanreize in verschiedenen europäischen Ländern zurückzuführen sein dürfte.

Die chinesischen Zahlen haben sich nicht verbessert, aber auch nicht weiter verschlechtert. Die von der chinesischen Regierung angekündigten Konjunkturprogramme beginnen Früchte zu tragen (Anstieg der Neuverschuldung), doch bis die Gesamteffekte spürbar werden, dürfte noch einige Zeit vergehen. Die Märkte waren angesichts der leichten Erholung der Gesamtkonjunktur beruhigt und begrüßten zudem die bei aktuellen politischen Fragen erzielten Fortschritte.

US-Präsident Trump kündigte einen Aufschub der Zollerhöhungen an, ohne diesbezüglich weitere Informationen mitzuteilen. Man habe in Bezug auf Technologietransfers und den Schutz geistigen Eigentums erhebliche Anstrengungen unternommen. Entsprach dies der Wahrheit oder war es Augenwischerei? Der Markt beschloss der Meldung Glauben zu schenken und erwartet jetzt einen positiven Abschluss der Verhandlungen sowie in der Folge die Aufhebung der diversen Zölle.

Auch in Großbritannien hellte sich das Bild leicht auf, da für den 12. März eine Abstimmung über den von Premierministerin May ausgehandelten Vertrag ansteht. Im Falle einer Ablehnung folgt darauf am 13. März ein Votum über einen ungeregelten Austritt. Sollte sich das Parlament gegen einen solchen aussprechen, schließt sich eine dritte Abstimmung mit dem Ziel an, die Verhandlungsfrist zu verlängern. Da die Chancen für eine Annahme des derzeitigen Vertrags sowie für einen ungeregelten Austritt gering sind, erscheint eine Verlängerung der Verhandlungsfrist als die wahrscheinlichste Option. Die Fristverlängerung dürfte jedoch von relativ kurzer Dauer sein.

Die politische Situation in Italien schließlich hat zwar derzeit einen geringeren Einfluss auf die Finanzmärkte, scheint sich aber nach der Wahl in Sardinien, bei der die 5-Sterne-Bewegung starke Einbußen hinnehmen musste, zugunsten der Lega zu entwickeln. Auf diesen Sieg der Rechten folgte zwei Wochen später ein vergleichbares Ergebnis in den Abruzzen. Die Lega scheint derzeit für die Bildung einer Regierung gut aufgestellt, sollte die aktuelle Koalition die nächsten Monate nicht überstehen. Dies wäre aller Wahrscheinlichkeit nach eine positive Nachricht für italienische Aktien.

Vor diesem Hintergrund bevorzugen wir trotz unserer Gewinnmitnahmen bei chinesischen Papieren, die seit Jahresbeginn besonders gut gelaufen sind, weiterhin Schwellenländeraktien. Auch im Hinblick auf Spanien und Portugal sowie auf nachrangige Finanzwerte bleiben wir positiv eingestellt. Die europäischen Inflationserwartungen scheinen uns angesichts der jüngsten Ölpreisentwicklung ebenfalls immer noch zu niedrig.

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